Am 19.7.2023 erschien dieser Artikel in mehreren Tageszeitungen:

Brauchtum: Dabei soll auch ein Mundartpreis helfen

Waldshut-Tiengen. Um sich gegen den schleichenden Abschied der Mundart zu stemmen, ist in Stuttgart
ein Dachverband der Dialekte gegründet worden. Zum Vorsitzenden wurde der Waldshuter Landrat Martin Kistler (47, parteilos) gewählt, der sich seit Jahren für mehr Mundart in der Sprache einsetzt, wie der Dachverband und das Landratsamt mit teilten.
Der Landrat sehe es als ehrenvolle Aufgabe an, den Dialekten zu mehr Hör- und Sichtbarkeit zu verhelfen, hieß es in der Mitteilung.

Der Dachverband werde jährlich mit 78 000 Euro vom Land gefördert. Das Ziel sei es, Dialekt in allen
Schichten zu fördern, erklärte ein Sprecher des Grünen-Landtagsabgeordneten Markus Rösler, der als
einer der Hauptinitiatoren der Verbandsgründung gilt. Vor allem in der jungen Generation gehe Mundart
immer mehr verloren. Jüngere sollen vor allem über die sozialen Medien für Dialekte begeistert werden.

Mit 50 000 Euro dotiert

Der neue Dachverband der Dialekte Baden-Württemberg (DDDBW) will zudem einen mit 50 000 Euro dotierten Mundartpreis ins Leben rufen.
Der Preis werde aber frühestens ab dem nächsten Jahr kommen, so der Sprecher. Zu den Mitgliedern des
Dachverbands gehören den Angaben nach bisher etwa Mundart-Verbände aus Südbaden, Nordbaden und Schwaben.

„Das Image von Dialekten hat sich die letzten Jahre sehr positiv gewandelt“, hieß es von Rösler und den
Mitgliedern der interfraktionellen Dialektinitiative Willi Stächele (CDU), Andreas Kenner (SPD) und
Jochen Haußmann (FDP). „Wir sind uns sicher, dass wir auch außerhalb Baden-Württembergs Partner zur
Erhaltung dieser sympathischen Kulturschätze, nämlich unserer Dialekte gewinnen werden.“

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