Dialekte ermöglichen eine besonders vielfältige Ausdrucksweise. Das Schreiben in Mundart ermöglicht eine unmittelbare Verbindung zur regionalen Kultur.

Egal ob inhaltlich traditionell oder modern – sie bewahren und vermitteln ein Stück lokaler Identität, was besonders in globalisierten Zeiten einen einzigartigen Wert hat.

Mundartgedichte können zudem emotionale Tiefe und Authentizität vermitteln, da sie oft einen direkteren Ausdruck des Lebens ermöglichen.

Sende uns dein eigenes Mundartgedicht:

veronica.kerber@unsere-sprachheimat.de

Mit der Einsendung erklärst du dich mit der Veröffentlichung (Text und dein Name) auf unserer Homepage einverstanden.
Bitte habt Verständnis, dass wir nicht alle Gedichte veröffentlichen können. 

Osterspaziergang

„Vom Eise befreit sind Strom und Bäche durch des Frühlings holden, belebenden Blick,
im Tale grünet Hoffnungsglück.“

Die uffmunternde Goethe-Zeile gehn Alt un Jung im
Friehjohr 2024 waiß Gott net leicht von de Zung.

S‘Kriegstreiwe un d’Missachtung von Menscherechte mache Sorge,
Beim Klimaschutz verschiebt ma Entschaidunge uff iwwermorge.

Un selle an Leib un Seel spürbare Poscht Covid –
Nachwehe hoogt ma ab, als wär durch des Virus nix Eischneidends gschehe.
D‘Wortwahl beim moinungsverschiedene politische Dischbut verdient en
Hinnere voll Hieb mit em Nikolaus seine Rut…

Allerorts bestimme „alternative Wahrhaite“ s‘ Handle un Denke.
Do fallt’s schwer, de Blick uff die uffblühend Natur zu lenke.
I mecht anneweg zu so eme Perspektivwechsel rote,
weil uns drauß‘ e Schar von optimistische Frühlingsbote
als Koalition von Uffbruchwillige entgegesingt un -lacht!

Sei‘s Vogelgezwitscher, Veigelesduft odder d’Kirschblütepracht –
alles mecht an des, was äwe a wohrgnomme werre will, erinnere.
E Frischluftdusche kann s’Verklebe von de Sinneszelle verhinnere!
Ma sott des Gratisogebot vor de Hausdier regelmäßig ausprobiere.
Dassz was bewirkt, kannsch bei jedem Schritt a im Hinnerkopf spiere:
Du kannsch dei Eistellung juschdiere – egal zu wem odder zu was –
un treffsch beim Gedanke sordiere vielleicht sogar de Oschterhas!

Wolfgang Müller