Vorstellung Mundartweg und Mundarttafeln in der Volksbank Franken
50 Jahre neue Stadt Buchen, 50 Jahre vereint und doch vielfältig – vor allem bei den Ortsmundarten. Jeder Stadtteil bekommt zu diesem Jubiläumsjahr eine eigene Mundarttafel. Diese „Buchener Schleife“ wird an den bereits existierenden überregionalen Mundartweg zwischen Großrinderfeld und Obrigheim angedockt. So kann man bald man an diesen Tafeln viele spannende ortstypische Geschichten im jeweiligen Dialekt der Buchener Stadtteile anhören.
Vor zwei Jahren hat der Heimat- und Verkehrsvereins Mudau dieses Projekt begonnen und es hat sich mittlerweile in Kooperation mit dem Bezirksmuseum Buchen und vielen weiteren Ehrenamtlichen, Gemeinden und Heimatvereinen auf mittlerweile gut 100 Kilometern zu einer „Identitätsachse des fränkischen Mundartgebietes“ entwickelt. Im Gegensatz zum alemannischen und zum schwäbischen Sprachraum, kennzeichnet sich das fränkische Mundartgebiet Baden-Württembergs durch die Vielfalt seiner Ortsmundarten. Auf sehr kurze Distanz hat hier jeder Ort seine eigenen dialektalen Besonderheiten. Eine für jeden passende „Überschrift“ für dieses Dialektgebiet zu finden, ist eine Herausforderung. Unter der wissenschaftlich korrekten Bezeichnung „fränkisch“ fühlt man sich nicht gleich Zuhause, da ist die erste Assoziation bei vielen wohl eher beim Nachbarbundesland, bei Nürnberger Rostbratwürstchen und dem rollenden „R“. Der Mundartweg kann ein erstes verbindendes Element des baden-württembergischen fränkischen Sprachgebietes werden bzw. ist er es schon in unserer Region. Viele Menschen haben sich bereits entlang des Weges bei Radtouren an den Tafeln „entlanggehört“. Der weitere Ausbau und auch die wissenschaftliche Begleitung des Projektes wird ab dem Frühjahr von der Eva Mayr-Stihl Stiftung unterstützt.
In unserer Region um Buchen herum fühlt man sich bestimmt sprachlich mehr daheim mit dem (ebenfalls wissenschaftlich korrekten) Begriff der „Hausch-Mausch-Insel“, weil man in Buchen und Umgebung oft „sch“ sagt, wo man in der Standardsprache ein „s“ spricht. Diese Besonderheit ist das elementare einende Element. Und es schwingt hier ein bisschen Urlaub mit, wenn man seine Heimat sogar als „Insel“ bezeichnen darf.
Wer wissen möchte, was es neben diesem „sch“ noch für weitere dialektale Besonderheiten in den Buchener Stadtteilen gibt, der ist herzlich eingeladen am kommenden Donnerstag, den 7. März um 19 Uhr, in den Sitzungssaal der Volksbank Franken Buchen zu einem bunten Mundartabend, bei dem diese Tafeln auch vorgestellt werden.
Aufgrund begrenzter Kapazitäten Anmeldung erbeten unter: isabell.arnstein@unsere-sprachheimat.de
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