Mundart zwischen Esse und Amboss

Weihnachtliche Lesung in der Alten Schmiede Malsch

Zwischen rauen Schmiedewänden und liebevoll gestalteter Kulisse fand am 12.12.2025 eine weitere Weihnachtslesung in Mundart statt; im stimmungsvollen Ambiente der Alten Schmiede in Malsch fanden sich rund 35 interessierte Gäste ein, die sich im Vorfeld einen der raren Sitzplätze ergattert hatten.
Geladen hatten wir in Kooperation mit dem Verein K15 Alte Schmiede Malsch e.V. deren Vorsitzende Burgl Rademacher die Autoren und Besucher herzlich begrüßte. Ihr Verein setzt sich mit viel ehrenamtlicher Arbeit für die behutsame Instandhaltung der historischen Schmiede und dem weiteren denkmalgeschützten Ensemble in der Kreuzstraße ein.

Die historische Schmiede bot mit ihrem warmen Licht, dem rustikalen Gemäuer und der Nähe zwischen Bühne und Publikum den idealen Rahmen für einen besonderen weihnachtlichen Mundart-Abend. Lediglich der mit Kerzen geschmückte Amboss trennte Publikum und Lesende.

Gut vorstellbar war es, wie zwischen Esse und Amboss, die Sprache des Ortes gesprochen wurde.
Die südfränkische Mundart gehörte hierher wie der Ruß an die Wände. Heute stehen hier Zangen, Hämmer und Meißel meistens still, aber die Mundart soll weiter leben.
Wenn wir hier lesen, erzählen oder zuhören, dann knüpfen wir an das an, was diesen Ort einst sicherlich mit ausgemacht hat: dass Menschen zusammenkommen und ihre Geschichten in ihrer eigenen Mundart teilen.

Drei Autorinnen und Autoren unseres Vereins ließen dies am Abend aufleben:
Wendelinus Wurth aus Gutach eröffnete mit Geschichten in seiner alemannischen Mundart, Irmtraud Bernert aus Linkenheim und Thomas Liebscher aus Hockenheim lasen anschließend in ihren jeweiligen südfränkischen Mundarten.
Das Publikum lauschte aufmerksam den sowohl heiteren als auch nachdenklichen Texten zur Weihnachtszeit. Musikalisch umrahmt wurde die Lesung vom elsässischen Liedermacher Serge Rieger aus Surbourg. Mit einladender Präsenz und ruhiger Selbstverständlichkeit animierte er das Publikum teils auch zum Mitsingen und bezog es humorvoll mit ein, so durfte unsere Irmtraud bei „Mamama trinkt Tee“ ihr schauspielerisches Talent unter Beweis stellen.

Das Publikum dankte den Vieren mit viel Applaus. Bei Glühwein und einem kleinen Imbiss blieb den Gästen noch Zeit, in entspannter Atmosphäre mit den Autoren und der Autorin ins Gespräch zu kommen.

Unser Dank gilt allen Beteiligten, die gemeinsam dieses schöne Erlebnis möglich gemacht haben.

Bildimpressionen:

V.K.

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